Warum handeln wir?
Im globalen wie auch im regionalen Maßstab werden wir laufend Zeugen von Ereignissen, die wir noch vor wenigen Jahrzehnten als völlig unrealistisch abgetan hätten. Ist es beispielsweise möglich, dass viel zu viele – und vor allem junge – Menschen ständig auspendeln aus unserer Region, um Bildung, Arbeit oder Freizeit anderswo zu finden? Wäre es denkbar, dass ein Abwandern größerer, international geführter Unternehmen aus der Region oder die fortschreitende Automatisierung viele Arbeitnehmer hier in eine missliche Lage bringen und dass daraus eine Perspektivlosigkeit dieser scheinbar nicht mehr gebrauchten Menschen resultiert? Könnte dies einen Schwelbrand bedeuten, der zu offenen Konflikten – nicht zuletzt zwischen isoliert nebeneinander lebenden Ethnien – führt? All das auch angefeuert durch eine zunehmende Hemmungs- und Hirnlosigkeit, die sich bereits in den Sozialen Medien eindeutig offenbart?
Negieren wir Probleme und bedenkliche Trends, die längst im Laufen sind?
Was ist mit der Abhängigkeit unserer Region vom globalisierten Geschehen sowie von einem intakten und billigen Transport?
Was ist mit den mehr oder weniger leeren Gemeinde-Kassen, die angesichts der weitgehenden Geld-Getriebenheit sämtlicher Lebensbereiche de facto eine besonders drastische Reduktion der kommunalen Gestaltungs-Möglichkeiten bedeuten?
Wäre es sogar denkbar, dass die nächste schwere Krise von den weitgehend moralbefreiten und völlig ungehemmt agierenden Finanzmarkt-Alchemisten der deregulierten Kapitalmärkte längst auf Schiene gesetzt ist?
Wachstum
Welche Entwicklung wollen die Menschen? Was ist der Bedarf?
Welche Stufen der Bedürfnispyramide haben sich entwickelt?
Was könnte es bedeuten, wenn Wachstumsgrenzen einen weiteren Aufstieg in dieser Pyramide erschweren oder gar verhindern?
Immaterielle Zielfelder:
- Lebensqualität
- soziale Netze
- neue Formen der Arbeit
Megatrend 2: Beschränkte Ressourcen
Was ist begrenzt, was unbegrenzt verfügbar?
Handelt es sich um tatsächliche oder um eingebildete Grenzen?
Träumen wir von endloser Verfügbarkeit, weil dieser Gedanke im Moment angenehmer ist als darüber nachzudenken, wie wir sparsamer und nachhaltiger mit Ressourcen umgehen könnten?
Megatrend 3: Globalisierung
Ständig wachsende Ströme an Waren und Menschen haben unseren Planeten fast lückenlos erschlossen und unsere Welt klein gemacht. Während einerseits neue Marktzugänge entstehen, ergeben sich daraus auch neue Konkurrenz-Situationen.
Diese Entwicklung erzeugt Gewinner und Verlierer.
Gibt es ewiges Wachstum?
- dazu drei Thesen
- These 1: Die Wachstumszahlen, die bisher Arbeitsplätze geschaffen haben, stammen aus der klassischen Job Economy und werden sich so nicht fortsetzen.
- These 2: Das Wachstum wird in nächster Zukunft außerhalb von Europa stattfinden.
- These 3: Steigende Arbeitslosigkeit in den entwickelten Industrieländern ist unvermeidbar, es gilt daher, neue Tätigkeitsfelder zu entwickeln.
These 1: Die Wachstumszahlen, die bisher Arbeitsplätze geschaffen haben, stammen aus der klassischen Job Economy und werden sich so nicht fortsetzen.
Die Wachstumsrate, mit der Europa allem Anschein nach in den nächsten Jahren rechnen kann, ist zu gering für eine herbeigesehnte Verbesserung der Lage im Bereich konventionelle Beschäftigung.
Was sind die Ursachen?
Die Innovationskraft Europas ist unter Druck geraten.
Mit alten Instrumenten scheinen sich die neuen Herausforderungen nicht mehr lösen zu lassen.
Die Wettberwerbsbedingungen im globalen Vergleich machen es schwer, sich gegenüber Ländern mit niedrigeren sozialen Standards zu behaupten.
These 3: Steigende Arbeitslosigkeit in den entwickelten Industrieländern ist unvermeidbar, es gilt daher, neue Tätigkeitsfelder zu entwickeln.
Da keine ausreichend hohe und nachhaltige Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erwarten ist, bleibt die Frage nach neuen Formen der Arbeit:
Was tun mit all den Menschen, die zunehmend aus dem bisherigen Modell der Erwerbsarbeit herausfallen?