Wirtshaus-Sterben - sind wir diesem Trend hilflos ausgeliefert?

Podiumsdiskussion

Es diskutierten: Franz Pechhacker, Gastwirt und Besitzer des Pecherhofes Gadenweith Doris Schreiber, Wirtin, Obmann-Stv. der Fachgruppe Gastronomie, WKO Horst Pammer, Vizepräsident der Arbeiterkammer NÖ Josef Meringer, Unternehmensberater mit Gastronomieerfahrung Dr. Eva Lichtenberger, ehem. Europaparlamentarierin DI DDr. Helmut Detter, em. Universitätsprofessor, Fachgebiet: Methodische Produktentwicklung

Bei einer gut besuchten Veranstaltung diskutierte am 27. September 2016 in Weissenbach/Triesting eine hochkarätige Runde bei der Podiumsdiskussion über das Thema Wirtshaussterben URsachen und Gegenmaßnahmen.

Dabei wurde als Erstes versucht, den Ist–Zustand zu analysieren: allgemeine Veränderungen wie neue Formen von Familie, des Zusammenlebens, des Ausgehens, des Kommunikationsverhaltens auf Grund neuer technischer Möglichkeiten und vieles mehr. Immer schnellerer Produktwandel erfordert neue Angebote sowie neue Strategien. Auch die immer schwieriger zu lösende Nachfolgefrage sowie mehr und strengere Auflagen durch die Behörden wurden thematisiert.

Wirtinnen und Wirte im Publikum erzählten von ihren Problemen und stellten Fragen an das Podium. Daraus entwickelte sich eine rege und sehr emotionell geführte Diskussion. In diesem Rahmen wurden folgende Lösungsansätze eingebracht:

Der Gastwirt wird sich auf die neuen Besuchergruppen und deren Bedürfnisse einstellen und dafür neue, spezielle Angebote entwickeln. Vor allem werden in Zukunft die Wünsche und Ausgehgewohnheiten von Pensionisten, Frauen und Familien zu berücksichtigen sein.

Ebenso wichtig wäre die Entwicklung einer Regions-Kooperation der Gastwirt_innen zur besseren Abstimmung von Angeboten, Schließtagen etc. Die Erhaltung der Dorfwirtshäuser als Kommunikationsmittelpunkt in den Orten wird ohne ein Zusammenwirken zwischen der Kommunalpolitik und den Wirtschaftstreibenden nicht möglich sein.

Eine Konstante wird für die Wirtshäuser immer bestehen: gute Küche und optimales Service sind Basisvoraussetzungen für ihren erfolgreichen Bestand. Der Mensch und Gast, mit seinen Wünschen und Sehnsüchten nach Gesellschaft und persönlicher Kommunikation, steht im Mittelpunkt und trägt durch regelmäßige Besuche zur Erhaltung seiner Kommunikationszentren bei.

Die angesprochenen Probleme und Lösungsvarianten wurden gesammelt und sollen nun zu individuellen Konzepten weiterentwickelt werden . Der Vorschlag, einen Wirt_innenstammtisch im Triestingtal zu installieren wurde durchwegs positiv aufgenommen.

Rund 60 Teilnehmer fanden den Weg in das Pfarrzentrum.
Moderiert wurde die Veranstaltung durch Obmann Prof. Mag., Werner Dorfmeister von SRT²
Unter den Gästen Leopold Nebel Bürgermeister von Hernstein und LEADER-Obmann, Bgmin. Eva Baja-Wendl aus Pottenstein, "Hausherr" Johann Miedl Bürgermeister von Weissenbach mit seinem Vize Ing. Robert Fodroczi, sowie DIin Anette Schawerda die neue Geschäftsführerin der LEADER-Region Triestingtal mit dem Vorstand von SRT²